Zugegeben – es liegt ein bisschen daran, dass ich gerade selbst mit dem Thema beschäftigt bin.

 

Nichtsdestotrotz frage ich mich immer wieder, warum es so schwer ist, würdig miteinander umzugehen?

 

 Eigentlich wollen wir doch alle nur klarkommen, nicht wirklich anecken, nicht ständig entwertet werden … wir wollen alle Menschen um uns wissen, denen wir vertrauen und auf die wir uns verlassen können!

 

 Wir wollen leben, wollen erleben und je nach Wesensart uns was gönnen und gesund und glücklich bis ins hohe Alter hinein LEBENDIG sein … unsere Kinder heranwachsen sehen oder das alltägliche Dasein mit dem füllen, was für uns Sinn macht und uns etwas bedeutet, wir wollen einfach zufrieden sein dürfen ... wie auch immer!

 

 Unumstritten bleibt, dass wir auf liebevolle Menschen in unserem Umfeld wert legen. Geborgenheit, Halt und Nähe sind dabei unverzichtbar als auch Liebe. Wir wollen für unsere Existenz aber auch emotional Sicherheit. Wir wollen uns zugehörig fühlen; wissen, wo wir hingehören und wo unser Platz im Leben als auch in der Gesellschaft ist. Auch das wollen wir gerne selbst mitentscheiden, steuern und beeinflussen.

 

 Wir wollen Konfrontationen nicht unbedingt haben, werden diesen aber nicht immer ausweichen können und sie je nach Typ und Persönlichkeit meistern! Wir wollen alle LEBEN! Leben, ohne angegangen und entwertet zu werden, ohne dass uns etwas Schlimmes zustößt! Wir wollen leben, ohne durch andere gequält oder misshandelt zu werden!

 

 

 Leider machen wir auch alle unsere Erfahrungen damit, dass eben das, worin wir prinzipiell uns alle einig sind, dennoch halt nicht immer funktioniert – wir Enttäuschungen und Verletzungen einstecken müssen …

 

 Interessanterweise will auch der schärfste Mobber oder Straftäter oder bösartigste Mensch oder jener, der eine vermeintlich „eingebaute“ Macht in sich trägt, nicht Opfer seiner eigenen Taten sein – ganz und gar nicht!

 

 

 Nichts ist so wenig kalkulierbar und einzuschätzen wie das menschliche Miteinander  … nirgendwo gibt es aber auch so wenig Möglichkeiten, dem Einhalt zu gebieten – warum eigentlich, wenn doch ein jeder „nur“ glücklich sein möchte – oder zumindest zufrieden …

 

 

Leben und leben lassen scheint das Schwerste zu sein überhaupt!

 

 

 Fühlt man sich denn wirklich besser, wenn man mal wieder jemanden so richtig niedergemacht hat? Wirklich? – ÄHM, dann sollte man sich ernsthaft überlegen ob im Dachstübchen alles so richtig läuft!

 

Ich kann und will nicht wahrhaben, dass es auch nur ansatzweise ein „gutes Gefühl“ macht, wenn man aus voller Inbrunst etwas Unrechtes tut – NÖ!

 

 Auf welcher Grundlage ist es aufgebaut? - Wenn man sich alles herausnimmt und mit vor sich her getragener Selbstverständlichkeit einem konkreten Unrecht Nachdruck verleiht, indem man sich erhebt über das augenscheinlich Schwächere ... noch mal Nachtreten und dann passt das schon! Geht‘s noch?

 

 Mehr „Schein als Sein“, kräftig aufplustern und mächtig machen … wenn man nur laut genug brüllt und  überzeugt ("überzeugt" von sich selbst zu sein bedeutet nicht automatisch, dass man auch tatsächlich "überzeugend" ist - nur mal so am Rande!) dasteht, dann klappt das schon und das vermeintlich Schwache wird sich garantiert beeindruckt zeigen und weichen … weichen müssen! Irgendwann muss das doch klappen!

 

 

Von wegen!

 

 

 Mal ehrlich, sich so zu präsentieren ist etwas, das sich gänzlich meinem Verständnis entzieht und sowas von grundlegend meinen Werten widerspricht und daher auch nicht meine Anerkennung geschweige denn Duldung erfahren wird – nicht, solange ich atme!

 

 Solchem Auftreten wünscht man doch geradezu als „kleines Licht“ ein riesen großes STOP-Schild vor die Nase – eines, das wirksam ist, weil es zum Innehalten zwingt und wenn schon kein gravierendes Umdenken erreicht werden kann, dann wenigstens aber doch einen  Richtungswechsel einfordert, selbst dann, wenn dieser vielleicht auch nur vorübergehend sein sollte!

 

 

 

 Toleranz und die Anerkennung der Würde eines jeden, der aufrichtig und ohne Niedertracht oder Selbstgefälligkeit als auch mit Wohlwollen und Respekt mit anderen umgeht, egal – wer ihm gegenübersteht, egal, welches Amt oder welche Position dieser Mensch bekleidet, ist das, was unser Leben mit Qualität bereichert! Weil es im Innern gut tut, wenn man sich mit positiven Schwingungen umgibt sozusagen … man es ausstrahlt und wie von allein weitergeben kann! Es seine Wirkung zeigt, indem man auch etwas Positives zurückbekommt … genau das den Umgang miteinander kennzeichnet und damit auch seinen Erfolg markiert!

 

Übrig bleibt doch, dass niemand, auch vollkommen egal wer, entwertet werden möchte!

 

 Wer auch immer sich dem nicht verstandesmäßig nähern kann und glaubt, das Recht auf Erniedrigung oder bewusste Verletzung eines anderen zu haben, der möge sich einmal selbst begegnen und eben das wird auf kurz oder lang geschehen. Die unausweichliche Begegnung mit dem eigenen Spiegelbild zeigt sich IMMER … zumindest, wenn man sehen kann!

 

 

Ohne christlich werden zu wollen (weil mir das so gar nicht liegt):

Neid und Rachsucht, Gier und Hochmut (ein Teil der sogenannten "Todsünden") oder derartige Eigenschaften bringen einen zu Fall, früher oder später … wenn nicht beruflich, dann doch garantiert auf menschlicher Ebene!

 

 Es wird sich stets rächen, wenn auch nicht unmittelbar und offensichtlich erkennbar. Dennoch kann man, wenn man das Leben ein bisschen verstanden hat und sich mal umschaut, deutlich sehen, dass ein solcher Weg früher oder später vor die Wand fährt – dann aber auch völlig ungebremst und zudem noch  im vollsten Bewusstsein der eigenen geistigen Kräfte, da man sich ja geweigert hat frühzeitig zu erkennen und umzulenken!

 

 Ich kann nicht umhin an dieser Stelle zu sagen, dass sich in solchen Fällen mein Mitleid in überschaubaren Grenzen hält. Allerdings empfinde ich auch keine Schadenfreude. Wohl eher würde ich sagen, es hat was von ausgleichender Gerechtigkeit und selbst wenn man nicht wirklich von ihrer Existenz überzeugt ist, so kann ich sie doch das eine oder andere Mal finden, wenn ich mit wachem Blick um mich schaue.

 

Fragen tue ich mich dennoch:

WAS zum Teufel macht die Umsetzung der Anerkennung der Würde so schwer?

 

Vermutlich eben genau selbiger!

Auch wenn ich persönlich sehr gut ohne ihn leben könnte, bin ich ihm im übertragenen Sinne schon in vielfältiger Weise begegnet, was mich allerdings auch stark gemacht hat.

 

Nichtsdestotrotz gibt es immer das Schlechte und ohne das Böse an sich wäre unsere Existenz gänzlich überflüssig … (Tröstet so gar nicht, weiß ich auch, wollte es auch „nur“ erwähnt haben …)

 

 

Also – immer schön MENSCHLICH bleiben … kann doch nicht so schwer sein!

 

 

 

Eure Jasmina

 

 

 

P.S.:

Der Vorteil an der Sache, wenn man sich etwas moralisch durchaus Grenzwertiges oder weit Schlimmeres nicht bieten lässt und AUFSTEHT, sich erhebt quasi, sich eben nicht von dem Machtgehabe beeindrucken lässt –> es verhilft einem zu einer nicht zu verachtenden Wahrnehmung von sich selbst!

 

Weil man versucht, sich dagegen zu stellen und indem man anerkennt, dass man eine solche Umgangsweise nicht verdient hat, dafür eintritt und sich wehrt oder anderen dabei beisteht sich zu wehren, bekommt der Begriff der eigenen Würde und des Stolzes eine ungeahnte sowie neue, weit aus tiefere Bedeutung – alleine deswegen lohnt es sich!

 

 

 

 

Nur weil jemand anderes meint,

du seiest es nicht wert,

muss das noch lange nicht zutreffend sein!

Glaub an Dich!

 

 

 

 

 

 

                                                                März 2019

 

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© Jasmina Marks